Von dem kreisrunden Haarausfall sind viele Menschen betroffen. Auch in jungen Jahren können körpereigene Abwehrzellen bei dieser Autoimmunkrankheit die Haarwurzeln irrtümlicherweise angreifen und somit den Haarwuchs drosseln bis es zum Haarausfall kommt. Eine Möglichkeit der Therapie bietet die Behandlung der Kopfhaut mit Diphenylcyclopropenen (DPCP), welche aber nicht bei allen Betroffenen erfolgreich ist.
Wissenschaftler der Baskent University in Adana in der Türkei untersuchten deshalb die Möglichkeit einer therapeutischen Kombination von DPCP mit einem weiteren Wirkstoff, dem sogenannten Cignolin. Es handelt sich dabei um einen Stoff, der auch zur Behandlung von Schuppenflechte eingesetzt wird.
Die Studienteilnehmer litten unter einem kreisrunden Haarausfall und hatten zu Beginn der Studie bereits mindestens die Hälfte ihrer Haare verloren und/oder zeigten keine positiven Reaktionen auf bisherige Therapien. Im Ergebnis der 30-wöchigen Studie zeigte sich, dass 36 % der Studienteilnehmer, welche mit dem Wirkstoff DPCP therapiert wurden, positiv auf die Therapie reagierten und zum Ende der Studie ihre komplette Haarpracht zurückgewinnen konnten.
Die kombinierte Therapie mit DPCP und Cignolin erzielte noch bessere Ergebnisse: Bei 72 % der Teilnehmer, die beide Mittel verwendeten, wuchs das Haar wieder komplett nach. Das Sprießen und Wachsen der Haare erfolgte nicht nur schneller, sondern auch der Bartwuchs, die Augenbrauen und die Wimpern profitierten davon.
Während bei beiden Mitteln Nebenwirkungen wie eine Entzündung der Haarfollikel oder eine Verfärbung von Haut und Haar möglich ist, verstärkten sich diese bei den Studienteilnehmern, denen die beiden Wirkstoffe in Kombination verabreicht wurden.
Durdu M. et al.
Efficacy and safety of diphenylcyclopropenone alone or in combination with anthralin in the treatment of chronic extensive alopecia areata: A retrospective case series
Journal of the America Academy of Dermatology
4/2015; 72 (4): 640-650.